Rolf Parzer
Geboren 1968 in Innsbruck
Beruf: Kaufmann & Werbegestalter
Freizeitaktivitäten: Musik (DJ) & Sport
Ich bin der Autor und Fotograf von INNSBRUCK IM WANDEL DER ZEIT
und fotografiere und filme seit vielen Jahren mit Produkten von Canon, Sony und DJI.
Seit dem Jahr 2005 bin ich nun mit meinem Fotoapparat (seit 2017 auch mit Drohne) unterwegs und halte in Innsbruck so viel wie möglich fest, vorwiegend Dinge die demnächst oder in naher Zukunft für immer verschwinden. Begonnen hat es mit der alten Hungerburgbahn 2005.
Erst beim Fotografieren in all den Jahren wurde mir so richtig bewusst wie schnell sich meine Heimatstadt Innsbruck verändert und wie wichtig meine Bestrebungen sind. Ich entwickelte mich stätig weiter und es machte mir immer mehr Spaß, vor allem wenn ich von Zeit zu Zeit in mein Bildarchiv schaute und sah was ich bereits so alles mit meiner Kamera festhalten konnte. Vieles davon gibt es bereits nicht mehr wie das ehemalige Stadtsaalgebäude, Kaufhaus Tyrol, die alte Hungerburg- und Patscherkofelbahn, diverse Geschäfte und Lokalitäten etc. Diese Bilder sind für mich die wertvollsten in meiner Sammlung und es kommen laufend neue dazu. Nach all den Jahren bin ich immer noch voll motiviert weiter zu machen, es wurde zu einer Art Sucht.
Es gibt so viele schöne Details in dieser Stadt von unseren Vorfahren erschaffen auf welche ich bewusst aufmerksam machen möchte, diese hier zu zeigen liegt mir besonders am Herzen. Die Errichtung der wichtigsten Neubauten Innsbrucks dokumentiere ich ebenfalls mit meiner Kamera. Weitere Themenbereiche: Natur, Kunst, Brauchtum, Veranstaltungen, Alltagsleben, Freizeit, denkmalgeschützte Bauten/Objekte, Ausgrabungen und vieles mehr.
Auch schöne stimmungsvolle Ansichten von meiner Heimatstadt zu allen Jahreszeiten halte ich gerne fest, ich konnte schon einige recht gelungene Aufnahmen machen. An einem Film über Innsbruck arbeite ich auch seit einigen Jahren.
Mit Ihnen gemeinsam möchte ich meine Fotos und so manche Erinnerung hier teilen aber auch den Blick in die Zukunft Innsbrucks richten. Ich würde mich sehr freuen wenn auch Sie uns Ihre persönlichen Erinnerungen zu dem ein oder anderen Bild hier erzählen, einen Kommentar hinterlassen und damit diese Seite mitgestalten.
Ich wünsche Ihnen mit meinen Beiträgen viel Freude und bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.
Mit freundlichen Grüßen
Rolf Parzer
Alle gezeigten Inhalte wie Bilder, Grafiken und Texte wurden vom Fotografen und Autor Rolf Parzer selbst erstellt und unterliegen dem Urheberrecht.
Diese dürfen ohne seine schriftliche Erlaubnis nicht kopiert, vervielfältigt, verwendet werden!
All content shown, such as images, graphics and texts, was created by the photographer and author Rolf Parzer himself and is subject to copyright. These may not be copied, reproduced or used without his written permission!
Familie: Aufgewachsen bin ich bei meiner Großmutter Maria Parzer. Sie wurde 1908 geboren und verbrachte ihre Kindheit und Jugend im Stadtteil Wilten, wohnte im schönen Eisenbahnerwohnblock in der Egger-Lienz-Straße 14 der 2019 abgerissen wurde. Sie kannte das Innsbruck von welchem ich so schwärme, das alte Innsbruck welches ich so liebe.
![](https://primary.jwwb.nl/public/z/n/f/temp-mzsnatjyhrsefqalvbgc/1953-5-high.jpg?enable-io=true&enable=upscale&crop=1883%2C2434%2Cx18%2Cy0%2Csafe&width=358&height=463)
Dieses Foto 60 x 70 cm hing in den frühen 1950er Jahren lange Zeit im Schaufenster beim ehemaligen Fotografen Busarello in der Maximilianstraße.
Maria Parzer 1908-2006
Vieles hat sie mir erzählt: Sie erlebte die Stadt noch ohne Autos, die ersten Straßenbahnen, konnte als Kind mit anderen Kindern unter dem ehemaligen Straßenbahn-Viadukt in der Egger-Lienz-Straße und rund um den Westbahnhof fangen spielen, es gab keinen Südring. 1923 machte sie ihre Lehre zur Verkäuferin in einem noblen Bekleidungsgeschäft an der Ecke Salurner Straße/Adamgasse, führte dort auf Wunsch von Kunden auch schöne Kostüme vor, sie war eine wunderschöne junge Frau. Zu dieser Zeit mussten die Eltern noch für die Ausbildung etwas bezahlen. Nach der Lehre zog sie von Wilten in die (Innenstadt) Maximilianstraße 11, wohnte dort viele Jahrzehnte über der ehemaligen Konditorei Köberl gegenüber der Hauptpost und arbeitete im ehemaligen Kaufhaus Bauer & Schwarz (das spätere Kaufhaus Tyrol) als Verkäuferin.
Sie besuchte Lokalitäten wie das Schindler, Hochhaus Café, Stadtcafé etc. und kannte noch den ersten Hauptbahnhof mit dem Vereinigungsbrunnen, das Original Hotel Europa und Tyrol welche beide im 2. Weltkrieg sowie der Bahnhof zerstört wurden. Von ihrer Wohnung aus konnte sie in den Innenhof vom Gefängnis in der Maximilianstraße blicken, heute steht dort das Gebäude vom Oberlandesgericht. Der zweite Weltkrieg war eine schlimme Zeit, sie hatte ja als Kind auch den ersten erlebt, Hunger und Armut haben sie sehr geprägt.
Ein schöner Abschnitt waren dann wieder die späteren 1950er und 60er Jahre. Das Telefon hielt im Haushalt Einzug, man leistete sich einen Viertelanschluss und den ersten Fernseher. Einkaufen ging sie zum Palmers, in die Bärendrogerie, zum Lebensmittelhändler Mölk, alle gleich ums Eck in der Maria-Theresien-Straße oder zum Konsum in der Andreas-Hofer-Straße, ...
In ihrer Freizeit am Wochenende war sie auch öfters im Freibad Schönruh, wanderte am Patscherkofel, besuchte den Bretterkeller oder das ehemalige Hotel Mariabrunn auf der Hungerburg und blickte von der Caféterrasse des Hotels auf die Stadt. Eine große Leidenschaft war das Theater und besuchte das damalige Stadttheater so oft sie konnte, sie liebte die Operette und alles von Giacomo Puccini.
Bis 2006 konnte ich sie noch vieles Fragen und mir erzählen lassen, zum Glück hatte ich das Interesse daran und diese Zeitzeugin an meiner Seite!